Alle tun es: Männer tun es, Frauen tun es. Sie tun es alleine oder miteinander, tun es mehr oder weniger offen oder im stillen Kämmerlein. Die Rede ist von den guten Vorsätzen. So ein Jahreswechsel hat schon irgendwie etwas Magisches. Man möchte am liebsten alle seine schlechten Angewohnheiten ablegen, so wie ein Schlange beim Häuten ihre alte Haut abstreift. Das ganze Leben umkrempeln will man. Tatsächlich ist es nicht einmal die Hälfte, die ihre guten Vorsätze auch dauerhaft in die Tat umsetzt. Wenn man einer britischen Studie glauben darf, sind es sogar nur 12 Prozent, bei denen die guten Vorsätze Gestalt annehmen und Wirklichkeit werden. Das bedeutet im Umkehrschluss: 88 Prozent scheitern kläglich. Alle Jahre wieder. Gute Vorsätze sind schnell ausgesprochen, allein an der Umsetzung habert`s. Es hört sich super an, wenn man sich vornimmt, sich im neuen Jahr gesünder zu essen, ein paar Pfunde abzuspecken oder mit dem Rauchen aufzuhören. Pläne in geselliger Runde mit guten Freuden oder für sich alleine sind leicht geschmiedet. Man fühlt sich irgendwie erleichtert. Es ist vollbracht! Der gute Vorsatz wurde geboren. Nun kann es losgehen. Dann hat das neue Jahr begonnen und – gar nichts geht los. Das führt uns zum nächsten Punkt. Und warum kommt man nicht in die Gänge, warum scheitert man immer und immer wieder? Ich habe ein paar Gründe zusammengetragen:
- Das Ziel ist nicht konkret genug. Was will ich eigentlich genau erreichen? Sich gesünder ernähren? Was heißt gesünder? Mehr Sport treiben? Was heißt „mehr“? Wie viel ist mehr? Woher weiß ich überhaupt, dass ich Fortschritte mache? Was ist „gesünder“, wie viel ist „mehr“? Definiere deine Ziele so genau wie möglich. Schreibe sie auf, plane schriftlich! Dadurch zwingst du dich dazu, möglichst genau zu sein. Wende bei der Formulierung deiner Zeile die SMART-Technik an: SMART steht für
- Spezifisch: Sei möglichst konkret. Was genau willst du erreichen? Willst du 5 Kilo abnehmen? Oder zehn? Du willst mehr Sport treiben. Willst du joggen oder Tennis spielen? Einmal die Woche oder mehrmals?
- Messbar: Dein Ziel muss überprüfbar sein. Woran erkennst du, dass du es erreicht hast? Aktionsorientiert: Teile dein Endziel in lauter kleine Zwischenziele, kleine Aktionen auf. Das Endziel scheint oft so groß und unerreichbar zu sein. Kleine Zwischenziele sind schneller erreichbar, sie spornen an, machen Lust auf das nächste.
- Realistisch: Es muss für dich erreichbar sein, auch wenn es schwierig wird.
- Terminiert: Definiere feste Termine für die Erreichung der Zwischenziele und des Endzieles.
Ich möchte noch eines hinzufügen: Formuliere dein Ziel auf jeden Fall schriftlich: Das zwingt zu Genauigkeit und Disziplin. Und schreibe so, als ob es schon erreicht hättest. Schreibe also nicht: „Ich möchte in den nächsten drei Monaten 5 Kilo abnehmen“, sondern „Am 01. April habe ich seit Jahresbeginn 5 Kilogramm abgenommen“.
- Willst du das Ziel wirklich erreichen? Ist es dein Ziel? Oder das von jemand anderem? Hast du dir dieses Ziel vorgenommen, weil es halt ganz hübsch wäre oder willst du es von ganzem Herzen? Oft steckt man sich ein Ziel, weil es gerade Mode ist. Als Boris Becker das erste Mal in Wimbledon gewann, wollte jeder, der etwas auf sich hielt, Tennis spielen lernen. Geh in dich und überlege, ob du für dein Ziel wirklich brennst!
- Bleibe auf dem Teppich! Baue keine Luftschlösser! Überlege, ob du das Ziel auch erreichen kannst. Der eine ist auf technischem Gebiet ein Ass, ein anderer kann gut organisieren oder managen. Die eine ist eher handwerklich geschickt, die andere kann gut reden oder sich schriftlich gut ausdrücken.
- Nimm Erfolge, aber auch es Misserfolge gedanklich vorweg. Jetzt ist Tagträumen erlaubt. Stelle dir mit allen Sinnen vor, wie es ist, wenn du das Ziel erreicht hast. Was fühlst du dabei, was siehst du, hörst du? Vielleicht schmeckst du auch etwas. Stelle dir aber auch mit allen Sinnen vor, wie es am Ende des vor dir liegenden Jahres aussieht, wenn du so weiter machst wie bisher!
- Treibe Recherche. Gibt es ein Vorbild, das bereits erreicht hat, was du anstrebst? Gibt es Bücher, Filme, Online-Portale, dir dir vielleicht noch fehlende Kenntnisse und Fertigkeiten vermitteln können. Befasse dich so intensiv wie möglich mit deinem Ziel, lasse keine Informationsquelle aus.
- Plane Misserfolge und Rückschläge ein. Diese werden im Laufe des Jahres unweigerlich auf dich zukommen. Und auch in den Jahren danach, wenn dein Ziel über das neue Jahr hinausreicht. Ein Rückschlag ist noch nicht das Aus. Wenn du dir vorgenommen hast, mit dem Rauchen aufzuhören und du dir im März eine ansteckst, dann verbuche dies als Rückschlag und mache weiter. Mach einfach immer weiter in lasse dich durch kleine Misserfolge nicht entmutigen.
- Nimm dir nicht zu viel vor. Meistens handelt es sich nicht um einen guten Vorsatz, sondern ein ganzes Bündel von Vorsätzen. Das ist in der Regel nicht zu schaffen. Jedenfalls nicht von Jetzt auf Gleich. Picke dir von all deinen guten Vorsätzen einen Vorsatz heraus, fange an, ihn umzusetzen und nimm dir dann ein anderes Ziel vor.
- Komme ins TUN! Der gute Vorsatz alleine reicht nicht, du musst auch etwas dafür tun, um ihn Wirklichkeit werden zu lassen. Dabei reicht schon ein kleiner Schritt. Wenn du mit dem Joggen anfangen willst, dann laufe am ersten Tag 5 Minuten um den Block. Am nächsten Tag auch und meinetwegen auch am übernächsten. Dann versuche 6 oder 7 Minuten zu laufen, bis zu dein Pensum erreicht hast, das du dir vorgenommen hast. Es geht darum, überhaupt anzufangen, den ersten Schritt zu tun. Übrigens: Wer mit dem Joggen beginnen will, sollte sich das kostenlose E-Book Richtig Joggen von Aida Alamou herunterladen. Es enthält viele Tipps und Tricks zum Joggen. Auf schlanken 22 Seiten erfährt die Joggerin/der Jogger alles Wissenswerte zu Lauftechnik Lauftraining und Laufbekleidung. Auch Themen wie Wettkampflaufen und Abnehmen durch Joggen werden nicht ausgespart.
- Plane deine neuen Vorsätze in deinen Tagesablauf fest ein. Lege schon am Vorabend schriftlich fest, was du am nächsten Tag bezüglich deiner Ziele und Pläne tun willst. Mache dies an jedem Tag! Lass keinen aus!
- Setze dir ein konkretes Startdatum, einen sinnvollen Zeitpunkt, zu dem du mit dem Umsetzen deiner guten Vorsätze beginnen willst. Der sinnvolle Zeitpunkt muss für dich nicht zwingend der 1.1. sein. Vielleicht passt der gerade nicht, weil du etwas kränkelst, du andere Sorgen hast oder einfach nicht in Stimmung bist, etwas neues anzufangen. Im Prinzip ist jeder Tag des Jahre der 1.1. Du selbst bestimmst, wann du alte Gewohnheiten ablegen oder dir neue aneignen willst. Jeder Mensch kann an jedem Tag neu anfangen. Warum also muss es unbedingt der 1.1. sein?
Bildquelle: Luci11 (gefunden auf www.fotocommunity.de)