Ist dein Zeitgefühl noch in Balance? So kannst du testen, ob du mit deinem Zeitgefühl noch richtig liegst: Schließe die Augen. Ich persönlich lege am liebsten zusätzlich noch die Handballen um die Augen (aber nicht zudrücken!). Halte die Augen eine Minute lang geschlossen. Zähle dabei nicht von 1 bis 60, sondern „fühle die Minute“. Wenn du dann die Augen öffnest und es sind weniger als 55 Sekunden vergangen, dann ist dein Zeitgefühl etwas aus dem Ruder gelaufen. Du lebst zu schnell.
Hier ein paar Tipps, wie du wieder etwas auf die Bremse treten kannst.
- Entschleunige dein Leben. Ein chinesischer Philosoph sagte einmal: „Wenn du es eilig hast, gehe langsam“. Erlaube dir hin und wieder, auch mal etwas zu trödeln. Eine wahre Wohltat in der heutigen hektischen Zeit.
- Wirf nicht benötigte Sachen regelmäßig weg. Wenn du zum Beispiel Post bekommst oder E-Mails herein flattern: Entscheide sofort, ob du den Brief/die E-Mail jetzt oder später beantworten willst/sollst. Ist das nicht der Fall, wirf den Brief weg bzw. lösche die E-Mail! Verfahre genauso mit Werbung oder Zeitschriften.
- Versuche, hin und wieder ohne Uhr auszukommen. Wenn du spazieren oder zum Einkaufen gehst, lasse die Uhr zu Hause und versuche, dich auf dein Zeitgefühl zu verlassen.
- Verplane nicht deine gesamte Zeit – weder beruflich noch privat. Lasse einen Puffer für Unvorhergesehenes. Du solltest maximal 80 Prozent deiner Zeit verplanen – nicht mehr, eher noch weniger.
- Setzt dir Prioritäten. Plane den nächsten Tag schon am Abend zuvor und setzte den größten Brocken ganz oben auf deine Liste. Dein größter Brocken des Tages kann eine Aufgabe sein, die schon länger vor dir herschiebst, eine Aufgabe die dich deinem wichtigsten Ziel einen Schritt näher bringt oder eine Aufgabe, die dir unangenehm ist (zum Beispiel das Telefonat mit einem schwierigen Kunden). Hast du den größten Brocken erledigt, nimmst du dem restlichen Tag den Stachel und er kann nur noch leichter werden.
- Verbringe Wartezeiten angenehm und/oder sinnvoll. Nimm ein gutes Buch oder deinen Notebook-Reader mit, wenn du zum Arzt gehst oder eine längere Strecke mit dem Bus oder U-Bahn fahren musst. Leg eine Hörbuch-CD ein, wenn du mit dem Auto fährst und im Stau stehst. Oder denke einfach an etwas Angenehmes bzw. Schönes, wenn du wieder mal irgendwo warten musst.
- Versuche, auch mal Nein zu sagen. Sei hilfsbereit, lasse dich aber nicht ausnutzen. Vielleicht kannst du die eine oder andere Aufgabe ja sogar an jemand anderen delegieren.
- Strebe nicht immer die 110-Prozent-Lösung an. Gibt dich auch mal mit weniger als 100 Prozent zur Verfügung. Mit anderen Worten: Strebe nicht ständig nach Perfektion. Manchmal ist es wichtig, sehr genau und akkurat zu sein und ein perfektes Ergebnis zu liefern. Manchmal ist es das aber auch nicht.
- Sei nicht der Sklave deines eigenen Hauses oder deiner Wohnung. Die Wäsche oder der Abwasch kann auch mal liegen bleiben, wenn du lieber spazieren gehen möchtest. Die Wohnung kannst du auch nächste Woche sauber machen, wenn du diese etwas Wichtigeres vorhast.
- Gönne dir Ruheoasen, Zeiten der Entspannung und seien sie auch noch so kurz. Eine leichte Entspannungsübung, die du mehrmals am Tag zwischendurch in deinen Tagesablauf einbauen kannst: Schließe die Augen, achte ganz bewusst auf deinen Atem und konzentriere dich auf deine Gedanken. Lasse sie einfach vorbeiziehen, halte sie nicht fest, lasse sie ziehen.
- Mache immer nur eine Sache auf einmal und konzentriere dich nur auf diese eine Sache. Lies nicht und sieh nicht fern, wenn du isst. Wenn du dich mit jemandem unterhältst, konzentriere dich auf das Gespräch und denke nicht daran, dass du heute noch einkaufen gehen musst. Wenn du gerade deine E-Mails liest, vermeide jede Unterhaltung. Oft wird folgende Geschichte erzählt: Ein Zen-Schüler fragt seinen Meister, was denn einen Meister von einem Schüler unterscheidet. Der Zehn-Meister antwortet: „Wenn ich gehe, gehe ich. Wenn ich esse, esse ich. Wenn ich schlafe, schlafe ich“. Daraufhin der Schüler: Aber Meister, das gleiche mache ich auch. Das macht doch jeder.“ Der Meister antwortet: „Wenn du gehst, denkst du bereits ans Essen. Wenn du isst, denkst du ans Schlafen. Und wenn du eigentlich einschlafen solltest, denkst du an alles Mögliche. Das ist der Unterschied zwischen einem Meister und einem Schüler.“
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